Dienstag, 28. Oktober 2008

"The Kennel Club" : Mit einem "breed health plan" gehts in der Rassehundezucht auf Gesundheit und Wohlergehen der Hunde


foto: Pekinese nach altem, jetzt revidierten, Standard des Kennel Clubs

Anfang Oktober gab "The Kennel Club" einen sensationellen Kurswechsel bekannt. Mit einem "breed health plan" sollen ab sofort die Weichen in der Rassehundezucht auf Gesundheit und Wohlergehen der Hunde umgestellt werden. So räumt die Vorsitzende des Kennel Clubs, Caroline Kisko, ein: "Wir haben die allgemeine öffentliche Stimmung wahrgenommen und festgestellt, dass hier mehr getan werden muss."

Der britische "The Kennel Club" ist die wichtigste nationale und die älteste Hundeorganisation der Welt. Er ist federführend verantwortlich für 209 Rassestandards weltweit. Das ist gut die Hälfe aller Hunderassen der Welt. The Kennel Club organisiert Crufts, die grösste Hundeshow der Welt - das Mekka der Champion-Zucht und ein zweifelhaftes Spektakel auf Kosten unserer Hunde.

Der jetzt vorgestellte "breed health plan" sieht vor, dass in Zukunft keine Merkmale mehr gezüchtet werden dürfen, die den Hund beim Sehen, Laufen oder freiem Atmen behindern können. Ebenso wird der Inzucht/Champion-/Linienzucht der Kampf angesagt. Nach einer Anfang Oktober veröffentlichten Erklärung will "The Kennel Club" sämtliche seiner 209 von ihm verwalteten Rassestandards einer konsequenten Überprüfung auf Gesundheit und Langlebigkeit unterziehen.

Auch sollen Vorgaben für Zuchtrichter und Züchter gemacht werden, die dem Wohl und der Gesundheit unserer Hunde dienen sollen. Es sollen nur noch die gesündesten Hunde auf Ausstellungen prämiert werden. Der Kennel Club strebt ferner an, dass Richter und Züchter, die nicht nach seinen Vorgaben auf die Gesundheit und das Wohl der Hunde achten, per Gesetz vom Zuchtgeschehen und Handel mit Hunden ausgeschlossen werden.

Als erstes wurde der Standard des Pekinesen einer umfassenden Revision unterzogen. Seit 100 Jahren wurde der Pekinese auf das Wegzüchten der Nase und grosse, vorstehende Augen getrimmt, was nachhaltige gesundheitliche Schäden hervorbringt. Nach dem neuen Standard soll der Pekinese wieder eine deutliche Nase und nicht zu grosse Augen haben. Ein Meilenstein in Richtung Tierschutz. Schon bis Anfang 2009 will "The Kennel Club" sämtliche 209 Rassestandards einer solchen Revision unterzogen haben.

Petwatch begrüsst diese Wende des Kennel Club ganz entschieden. Dies ist die wohl wichtigste Nachricht zum Thema Gesundheit unserer Hunde der letzten Jahrzehnte und man kann nur hoffen, dass sie auch zügig in die Tat umgesetzt wird.

Es muss nun dringend und drängend darauf hingearbeitet werden, dass der auch VDH und die ihm angeschlossenen Zuchtvereine sowie die Zuchtverbände ausserhalb des VDH diesem Beispiel folgen mögen.

mehr zu Thema unter: www.petwatch.de

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Petwatch ist eine Ende 2007 gegründete Initiative von Haltern, Liebhabern und Züchtern von Rassehunden.
Die Initiatoren sehen es als ihr vorrangiges Ziel an, sich für die Gesundheit und das Wohl der Rassehunde einzusetzen. Nach Auffassung von Petwatch wird besonders in der Zucht zu wenig auf die Gesundheit der Hunde geachtet. Inzucht, Übertypisierungen, Erbkrankheiten bis hin zu Qualzuchtmerkmalen sind leider keine Seltenheit in der Rassehundezucht. Es ist daher dringend notwendig, eine umfassende und unabhängige Kontrolle der Zucht aufzubauen.

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